Vorsicht E-Mail Marketer: Neue Regelungen bei Google & Yahoo

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Jüngst haben mit Google und Yahoo zwei der großen E-Mail-Anbieter Änderungen bei den E-Mail-Authentifizierungsanforderungen und Spamschutzrichtlinien angekündigt. Diese sollen laut Google im Februar 2024 verbindlich werden, Yahoo spricht vom 1. Quartal 2024. In Anbetracht der potenziellen Auswirkungen auf den Erfolg zukünftiger E-Mail-Marketingkampagnen ist es wichtig, sich über diese bevorstehenden Änderungen umfassend zu informieren und die Maßnahmen zur Erfüllung dieser neuen Richtlinien rechtzeitig zu planen.

Im Folgenden erklärt E-Mail Marketing Experte Lars Jordan, welche Schritte jetzt notwendig sind, um im Jahr 2024 im E-Mail-Marketing erfolgreich zu sein.

Was steckt hinter den neuen Authentifizierungsanforderungen von Yahoo! und Google?

Nutzer von Google-Mail oder Yahoo sollen künftig vor unerwünschten E-Mails besser geschützt werden. Die erfreuliche Nachricht vorab: Beide E-Mail-Anbieter haben in ihren Bekanntgaben ganz ähnliche Maßnahmen angekündigt, die vor allem darauf abzielen, höhere Authentifizierungsstandards einzuführen, die Abmeldung von Werbemails zu erleichtern und die Spam-Rate für Absender auf einem niedrigen Level zu halten.

Maßnahmen von Google und Yahoo!

Für Absender, die mehr als 5.000 E-Mails pro Tag an Google-Mail-Adressen senden, wird Google eine Reihe von Authentifizierungsmaßnahmen verlangen, um eine sichere E-Mail-Zustellung an seine Posteingänge zu gewährleisten. Yahoo gibt zwar keine Mindestanforderungen für den Versand an, orientiert sich aber offensichtlich an den Kriterien von Google. Um für die neuen Anforderungen gewappnet zu sein, gilt es, einige Sicherheitsstandards zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Die Ankündigungen von Google und Yahoo unterscheiden sich zwar technisch in mancher Hinsicht, haben aber drei gemeinsame Schwerpunkte:

1. Überprüfung der Identität durch Authentifizierung des E-Mail-Verkehrs

2. Einfache Abmeldeoption für Abonnenten 

3. Geringe Spam-Rate einhalten

1. E-Mail-Authentifizierung

Es wird empfohlen, sowohl SPF als auch DKIM als absolutes Minimum einzurichten, um Ihre Absenderidentität und die Zustellbarkeit von E-Mails zu schützen und erste Schritte zur DMARC-Authentifizierung vorzunehmen.

Kurzer Exkurs SPF, DKIM und DMARC

• SPF steht für Sender Policy Framework und ist eine Methode zur Überprüfung der Autorisierung der IP-Adresse, die zum Versand einer E-Mail verwendet wird. Auf diese Weise hilft SPF, Spoofing und Phishing-Angriffe zu verhindern.

• DKIM ist die Abkürzung für DomainKeys Identified Mail. Die Methode verwendet digitale Signaturen für E-Mails, um sicherzustellen, dass sie von autorisierten Absendern stammen und während der Übermittlung nicht manipuliert wurden.

• DMARC bedeutet Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance und ist ein Standard, der dafür sorgt, dass Spammer Domains nicht unbefugt nutzen können, um E-Mails zu versenden. DMARC bietet zusätzliche Mechanismen, sodass betrügerische E-Mails blockiert werden, noch bevor sie überhaupt im Posteingang landen.

2. Abmeldung erleichtern

In Zukunft werden Abmeldelinks noch relevanter. Ab 2024 werden sowohl Google-Mail als auch Yahoo von den Absendern verlangen, dass sie in ihren Newslettern eine einfache Option zur Newsletterabmeldung per einfachem Klick integrieren. Newsletterabmeldungen müssen einen List-Unsubscribe-Header sowie einen gut sichtbaren Abmelde-Link enthalten, der mit nur einem Klick ausgelöst werden kann – dem so genannten One-Click Unsubscribe. Anfragen von Nutzern zur Newsletterabmeldung müssen innerhalb von zwei Tagen bearbeitet werden.

3. Beschwerde- und Spam-Rate gering halten

Yahoo und Google-Mail setzen mit ihren neuen Richtlinien verstärkt auf Relevanz von E-Mails und legen für die Spam-Rate einen niedrigen Schwellenwert zugrunde. Eine hohe Beschwerderate zählt zu den Hauptgründen, warum E-Mails im Spam landen. Diese Beschwerden, ausgelöst durch das Aktivieren des Spam-Buttons, können das Vertrauen in Newsletter und E-Mails beeinträchtigen und die Reputation beeinträchtigen. Die Spam-Rate resultiert aus dem Verhältnis von Empfängern, die eine Nachricht als Spam melden, zur Gesamtzahl der zugestellten E-Mails. Ursachen sind hier häufig die fehlende Einwilligung, mangelnde Segmentierung und fehlende Abmeldemöglichkeiten.

Um die Spam-Beschwerderate niedrig zu halten, sind die Überwachung und Bereinigung der E-Mail-Liste sowie Anpassung der Versandpraktiken entscheidend. Darüber hinaus sollte der Mehrwert von E-Mails und Newsletterinhalten regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass er auf Interesse bei den Empfängern stößt. Es ist daher wichtig, Zeit in die Erstellung von relevanten und ansprechenden Inhalten zu investieren, die einen Nutzen für Empfänger bieten.

Was E-Mail-Versender tun sollten

Das solltest du zu den neuen E-Mail-Anforderungen von Google und Yahoo wissen:

1. Implementiere die Authentifizierungsmethoden SPF und DKIM, um E-Mail-Spoofing zu verhindern.

2. Richte einen DMARC-Eintrag als E-Mail-Authentifizierungsstandard ein, um unzulässigen Datenverkehr über deine Domäne zu blockieren.

3. Sorge für relevante Inhalte.

4. Halte die Beschwerdequote niedrig.

5. Stelle sicher, dass für alle benutzerdefinierten Abmeldeprozesse nur ein Klick erforderlich ist.

Weitere Informationen und hilfreiche Maßnahmen, findest du in dem Blog Beitrag von Michal – Head of Content & Partnerships bei GetResponse

Fazit

Das Befolgen der neuen Sicherheitsanforderungen von Yahoo und Google-Mail unterstützt Unternehmen nicht nur dabei, die Richtlinien der E-Mail-Anbieter zu erfüllen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Empfänger und steigert die Wirksamkeit des E-Mail-Marketings. Die ab 1. Quartal geltenden Authentifizierungsanforderungen sind nicht gänzlich neu. Vielmehr handelt es sich um seit Langem bewährte Verfahren zur Verbesserung der Zustellbarkeit von E-Mails, deren Einhaltung schon zuvor zum erfolgreichen E-Mail-Marketing beitrugen. Jetzt werden sie lediglich zur Pflicht. Wer bewährte Praktiken fortsetzt, konsequent verbessert und die Verbindung zu den Abonnenten stärkt, wird auch langfristig erfolgreiches E-Mail-Marketing implementieren. 

Häufig gestellte Fragen zu Yahoo und Gmails E-Mail Regelungen

Was sind die Anforderungen für das E-Mail-Marketing bei Gmail und Yahoo?
Gmail und Yahoo haben strikte Anforderungen an E-Mails, um sicherzustellen, dass sie den Spam-Filter passieren. Diese beinhalten unter anderem eine klare Absenderadresse, ein Double-Opt-In-Verfahren und das Vermeiden von Spam-Wörtern.

Warum ist es wichtig, die E-Mail-Anforderungen von Gmail und Yahoo zu beachten?
Das Befolgen dieser Anforderungen erhöht die Zustellbarkeit von E-Mails und verhindert, dass deine Nachrichten im Spam-Ordner landen.

Welche Fehler sollte ich bei E-Mails an Gmail und Yahoo vermeiden?
Vermeide übermäßige Nutzung von Links, Anhängen oder zu vielen Bildern, da dies oft als Spam gewertet wird.


Lars Jordan
Lars Jordan
Lars Jordan aus Hamburg ist seit über 10 Jahren im E-Mail-Marketing aktiv. Vom ERFOLG Magazin wurde Lars als Top Experte für den Bereich E-Mail-Marketing ausgezeichnet. Mit seiner Agentur Marken-MEDIA berät er Unternehmen schwerpunktmäßig bei dem Thema Newsletter-Marketing zur Neukundengewinnung. Besuche gern die Website seiner Agentur Marken-MEDIA: www.marken-media.com
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